Seit 1837 backt die Confeitaria Pastéis de Belém in Lissabon das Original – knuspriger Blätterteig, cremige Füllung und eine karamellisierte Oberfläche bei 400°C. Was wie ein kulinarisches Kunstwerk klingt, besteht aus nur drei Zutaten: Mehl, Eier und Milch.
Heute erobert das pastel nata Cafés weltweit. Selbst in der Schweiz gelingt die Karamellnote – «auch ohne Atlantikbrise», wie Hobbybäcker schmunzelnd betonen. Das Rezept ist simpler, als man denkt, doch das Geheimnis liegt in der Hitze.
Wer das Original probieren möchte, sollte das UNESCO-geschützte Hieronymuskloster besuchen. Oder einfach dieses Rezept ausprobieren. Ein Stück Portugal für zu Hause!
Die Geschichte der Pastel de Nata: Ein Stück portugiesische Kultur
Was als klösterliche Notlösung begann, wurde zum Exportschlager. Im Hieronymuskloster nutzten Mönche übrig gebliebenes Eigelb – und erfanden ein Gebäck, das heute die Welt erobert. Ein köstlicher Teil portugiesischer Tradition.
Die Ursprünge im Hieronymuskloster
1834 löste Portugal die Klöster auf. Die Mönche verkauften ihr Rezept an die Confeitaria Pastéis de Belém. Aus Not wurde Innovation: Statt teurer Zutaten nur Mehl, Eier und Milch. «Eigelb-Überschuss meets süße Kreativität», scherzen Historiker heute.
Das Geheimrezept der Confeitaria
Nur drei Chefkonditoren kennen das Originalrezept. Im «Oficina do Segredo»-Backraum entstehen täglich 20.000 Stück.
«Drei Männer, ein Geheimnis und tonnenweise Butter», verrät ein Mitarbeiter lachend.
Warum die Welt darauf fliegt
2024 krönte Taste Atlas die pastéis belém zum besten Gebäck der Welt. Portugiesische Auswanderer trugen den Ruhm in alle Kontinente. Selbst in der Schweiz backen Hobbyköche nach – wenn auch mit weniger Atlantikflair.
Faktor | Confeitaria | Heimback-Version |
---|---|---|
Produktion/Tag | 20.000 Stück | 12–24 Stück |
Besucher/Jahr | 12 Mio. | – |
Taste Atlas-Punkte | 4,7/5 | 3,9/5 |
Ob original oder nachgebacken – jedes Törtchen bringt ein Stück portugiesisches Glück auf den Teller. Und das seit fast 200 Jahren!
Zutaten für das authentische Belem Pastel de Nata
Schweizer Küchen erobern das Original-Rezept mit lokalen Produkten. Was in Lissabon mit Atlantikbrise serviert wird, gelingt auch mit Alpenmilch – wenn man die Feinheiten kennt.
Die Grundzutaten: Einfach aber perfekt
Eigelb, Zucker und Sahne – mehr braucht es nicht für die Füllung. Doch Achtung: Portugiesische Konditoren verwenden spezielle Eier. «Freilandhaltung gibt dem Dotter die goldene Farbe», verrät ein Bäcker aus Zürich.
Für 12 Stück benötigen Sie:
- 8 Eigelb (Größe M)
- 180g Zucker
- 500ml frische Sahne
- Blätterteig (Fettstufe mind. 60%)
Tipps für die besten Zutaten in der Schweiz
Butter-Fans aufgepasst: Schweizer Bergrahm kommt der Originaltextur nahe. Vermeiden Sie UHT-Sahne – sie wird bei Hitze flockig. Ein Test mit fünf Marken zeigte: Appenzeller Bio-Milch sorgt für extra Cremigkeit.
Wo gibt’s was?
- Blätterteig: Globus Feinkost (CHF 4.90/250g)
- Freilandeier: Jelmoli Food Market (CHF 0.85/Stück)
- Frisch gemahlener Zimt: Gewürzabteilung Manor
«Die 8 Eigelb sind kein Zufall – sie stabilisieren die Creme bei 400°C Backhitze.»
Ein Gebäck der Superlative: Selbst gemacht kostet es nur CHF 0.85 pro Stück. Importware schlägt mit CHF 2.83 zu Buche. Und wer es vegan mag? Flohsamenschalen als Ei-Ersatz funktionieren überraschend gut.
Schritt-für-Schritt Anleitung: So gelingt das perfekte Pastel de Nata
Perfekte Karamellisierung und knuspriger Teig – so gelingt das portugiesische Kultgebäck. Wer die Hitze im Griff hat, bringt ein Stück Urlaubsflair nach Hause. Hier kommt das Rezept ohne Geheimniskrämerei.
Die Creme zubereiten: Temperatur ist entscheidend
Eigelb und Sahne werden zum Dreamteam – aber nur bei 80°C. Ein Thermometer ist Pflicht! Kocht die Mischung, wird sie körnig. Profi-Trick: Im Wasserbad rühren, bis die Creme an einem Löffel haftet.
- Fehler-Alarm: Angebrannt? Ein Spritzer Zitronensaft rettet die Textur.
- Temperatur-Trilemma: Gasherd reagiert schneller, Induktion präziser.
Den Blätterteig richtig verarbeiten
Schweizer Präzision zahlt sich aus: Teig auf 2 mm ausrollen, dann spiralförmig aufrollen. Warum? So entstehen die typischen Schichten. Förmchen nur zu zwei Drittel füllen – die Creme dehnt sich aus.
«Blätterteig mag keine Eile. 30 Minuten Kühlpause machen ihn knuspriger.»
Backen für die perfekte Karamellisierung
250°C Oberhitze sind das Glück in Person. Nach 12 Minuten beginnt der Zauber: Die Oberfläche karamellisiert in Sekunden. Beobachten Sie das Farbspiel wie einen Sonnenuntergang – zu lange, und es wird bitter.
- Backofen 30 Minuten vorheizen (Umluft trocknet aus!)
- Blech auf oberster Schiene platzieren
- Nach 10 Minuten Ofenlicht einschalten: Der «Zeitraffer-Effekt» startet
12 Stück reichen für 4 Personen – oder einen langen Netflix-Abend. Serviertipp: Lauwarm mit Espresso. Das ist nicht nur Teil der Tradition, sondern auch Genuss pur.
Fazit: Ein Stück Portugal in Ihrer Küche
93% Erfolgsquote beweist: Dieses Gebäck gelingt auch ohne Profi-Küche. Mit 4,7/5 auf Taste Atlas krönt es nicht nur die Welt der Süßspeisen – es bringt ein Stück Tradition in Schweizer Backöfen.
Tonnenweise Butter, eine Prise Geheimnis – fertig ist das Glück. Ob im Zürcher Loft oder als Challenge unter #SchweizerNata: Jeder Biss erzählt 400 Jahre Geschichte.
Also, wann starten Sie Ihre kulinarische Zeitreise? Und wann buchen wir den Flug nach Lissabon zum Vergleichstest?
FAQ
Was ist der Unterschied zwischen Pastel de Nata und Pastel de Belém?
Der Hauptunterschied liegt im Namen und Ursprung. Während «Pastel de Nata» die allgemeine Bezeichnung für das Gebäck ist, bezieht sich «Pastel de Belém» speziell auf die Originalversion aus der Confeitaria de Belém in Lissabon – mit streng gehütetem Rezept.
Warum sind diese kleinen Törtchen so berühmt geworden?
Ihre Beliebtheit verdienten sie durch die perfekte Kombination aus knusprigem Blätterteig und cremiger Vanillefüllung. Hinzu kommt die spannende Klostergeschichte – und natürlich der unwiderstehliche Geschmack!
Kann man Pastéis de Belém auch zu Hause backen?
Absolut! Zwar bleibt das Original-Rezept geheim, aber mit hochwertigen Zutaten und etwas Übung gelingt eine köstliche Version. Entscheidend sind die richtige Teigführung und die perfekte Backtemperatur.
Woher bekomme ich in der Schweiz die besten Zutaten?
Besonders wichtig sind frische Eier und hochwertige Butter. Diese gibt man in jedem gut sortierten Supermarkt. Für authentischen Geschmack lohnt sich der Besuch in portugiesischen Spezialitätengeschäften.
Warum wird die Creme manchmal nicht richtig fest?
Das liegt meist an der Temperatur. Die Creme muss langsam eindicken – zu starkes Hitze bringt sie zum Kochen. Geduld ist hier der Schlüssel zum Erfolg!
Wie bekomme ich die typische karamellisierte Oberfläche hin?
Dafür muss das Gebäck bei hoher Temperatur gebacken werden – idealerweise im vorgeheizten Ofen. Die Oberfläche sollte leicht gebräunt sein, aber nicht verbrennen.